¿DADA? - HUGO BALL - DER BUCHSTABENKÖNIG, Dokumentarfilm, D 2018,
Regie/Buch/Kamera: Karl Piberhofer, mit: Frank Arnold, Ursina Lardi, Michael Braun, Eckhard Faul, Simone Kornappel, Norbert Lange und Bärbel Reetz, Kamera/Ton/Schnitt/Bildgestaltung: Olaf Merker. Eine píberhofer K produktíon, 92(84) min., Sprache: deutsch


Der Film ist als HD-DVD zum Preis von 14,80 € (Versand 16,80 €) gegen Vorkasse erhältlich          Bestellung bitte per Email: PiberhoferK@web.de                BESTELLFORMULAR.pdf


Hugo Ball (Frank Arnold) studiert Regie am Deutschen Theater in Berlin und wird Dramaturg in München an den Kammerspielen. 1914 als Kriegsfreiwilliger zurückgestellt wird er bald zum Kriegsgegner und emigriert mit seiner späteren Frau Emmy Hennings (Ursina Lardi) 1915 nach Zürich, wo sie das Cabaret Voltaire gründen, die Wiege DADAs.


Mit dem Elsässer Hans Arp, den Rumänen Marcel Janco und Tristan Tzara sowie dem hinzugerufenen Richard Huelsenbeck kreieren sie 1916 DADA und eröffnen 1917 die DADA-Galerie in der Zürcher Bahnhofstrasse, in der sie von Kandinsky bis Picasso die ganze damalige Moderne ausstellen. Dieses kurze DADA-Jahr ist schnell vorbei, als Ball sich abwendet: Er will keinen (DADA-) Ismus organisieren.


Dieser Film erzählt die Lebens- und Werkgeschichte Hugo Balls bis zur Schließung der Galerie DADA im Jahr 1917. Wenig bekannte und noch nie gezeigte Archiv- und Bildmaterialien machen die Hintergründe nachvollziehbar, die das Künstlerpaar Emmy Hennings und Hugo Ball in die Kriegsgegnerschaft und Emigration in die Schweiz und zur Entstehung DADAs führten. Zu den historischen Dokumenten zählen auch viele der Erst- bzw. historischen Neuausgaben der Autor*innen, die im Film als großer Bilderbogen aufgeblättert werden.

                                                 

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Pressestimmen zum Film:


„... gerade Frank Arnold lässt den Dichter wunderbar lebendig werden. (...) Wenn der Film mit simplen Überblendungstricks spielt, kommt er der kindlichen Phantasiewelt des DADA überraschend nah.


¿DADA? Hugo Ball – Der Buchstabenkönig, ein Film der uns den einflussreichen Dichter auf leise und pfiffige Weise näher bringt.” Sabine Mahr (SWR2, Heimkino)        


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Der Film besticht (...) durch die behutsame Art, wie Originalzitate und historisches Quellenmaterial zueinander in Beziehung gesetzt werden, dass selbst für Kenner von Balls Biografie mitunter überraschende Konnexe erkennbar werden.


Für eine erste Irritation sorgte bei der Züricher Premiere bereits das Standbild vor der Aufführung. Unter der Filmüberschrift zu sehen war das bekannte, ja allzubekannte Foto von Hugo Ball im kubistischen Kostüm im Close-Up. Doch irgendetwas stimmte nicht richtig an dem Bild, etwas war an der ikonischen Aufnahme unvertraut, die man doch längst in- und auswendig zu kennen meinte. Erst auf den zweiten Blick zeigte sich, dass aus dem Kostüm gar nicht Balls erwachsenes Konterfei blickt, sondern ein fast gespenstisch verschwommenes Kindergesicht, das einem frühen Porträt entnommen ist.


Karl Piberhofer visualisiert mit dieser einfachen Montage, die umso effektiver wirkt, Balls eigenen Kommentar zu seinem Auftritt als magischer Bischof: »Einen Moment lang schien mir, als tauche in meiner kubistischen Maske ein bleiches, verstörtes Jungensgesicht auf […]«.


...das originelle Künstlerporträt steht auch dafür ein, dass Hugo Ball in diesem Dokumentarfilm von einer Seite gezeigt wird, die man so noch nicht gesehen oder – angesichts der Dominanz des ikonischen Bildes vom magischen Bischof – leichtfertig übersehen hat...


Magnus Wieland (Hugo Ball Almanach. Neue Folge 10  / 2019. Edition text + kritik  2019, 240 S.)


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   FILMVORFÜHRUNGEN


Kinovorstellungen sind wieder für den HERBST 2023 geplant,

da die letzte Vorstellung mit Corona zur Zwangspause führte:


13. März 2020 / 19h / LEIPZIG / KINO CINEDING

16./17. Dezember 2019 / 15 h / LICH / KINO TRAUMSTERN

4. Dezember 2019 / 18h30 / GREIN (ÖSTERREICH) / STADTKINO GREIN

27. Oktober 2019 / 12 h /  LICH / KINO TRAUMSTERN

24. Oktober 2019 / 19 h / GREIN (ÖSTERREICH-PREMIERE) / STADTKINO GREIN

30. Juni 2019 / 11 h / HEIDELBERG / KARLSTORKINO

27. Juni 2019 / 20h15 / WIESBADEN/ MURNAU-FILMTHEATER

1. - 3. April 2019 / 18 h / LEIPZIG / CINEDING

1. November 2018 / 20 h / WIESBADEN / CALIGARI Filmbühne

1. November 2018 / 11 h / HACHENBURG / Cinexx Kino

30. Oktober 2018 / 20 h / FRANKFURT / HAUS AM DOM

5. Oktober 2018 / 20 h / ZÜRICH / ROTE FABRIK



SWF-Bestenliste April 2019 / Platz 3:

HUGO BALL, Die Flucht aus der Zeit


Hugo Balls Tagebücher aus den Jahren von 1913 bis 1921, von ihm selbst im Januar 1927 veröffentlicht; acht Monate, bevor Ball im Alter von 41 Jahren einem Magenkarzinom erlag. Nun liegt das Buch im Rahmen der Gesamtausgabe des Wallstein-Verlags in einer von Eckhard Faul und Bernd Wacker neu edierten und kommentierten Ausgabe vor. Sie zeigt einen geschliffenen, stark bearbeiteten Text, dem das Provisorische gänzlich abgeht....


Hugo Ball, Die Flucht aus der Zeit. Herausgegeben von Eckhard Faul und Bernd Wacker. Wallstein Verlag, 728 Seiten, € 44,00


Meine Besprechung des Bandes FLUCHT AUS DER ZEIT finden Sie hier:


https://www.freitag.de/autoren/karl-piberhofer/das-zerrt-reisst-blutet


und hier:


https://kommbuch.com/vlb-suche/?search%5Bautor%5D=Ball&search%5Btitel%5D=Flucht+aus+der+Zeit&search%5Bpos%5D=0&ean=9783892447443


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HUGO-BALL-PREIS 2023 – Warum, was, wie und wann?

zum Stand der Dinge bezüglich der Vergabe des Hugo-Ball-Preis 2023

Kleines Dossier eines Vademecums durchs Jahr 2023 anhand der pKp-NEWS


10. Januar 2023


Oh, OHA, DADA?: Jetzt haben Leben und Werk HUGO BALLs und EMMY HENNINGS auch die Künstlerin HITO STEYERL und die Schriftstellerin OLIVIA WENZEL erreicht. Ich zitiere aus der Pressemitteilung:


„Seit 1990 verleiht die Stadt Pirmasens alle drei Jahre den Hugo-Ball-Preis. Mit dem Kulturpreis würdigt die Stadt das Wirken des in Pirmasens geborenen Künstlers, Schriftstellers und Kriegsgegners Hugo Ball (1886-1927). Dieser hat - u. a. 1916 im Züricher „Cabaret Voltaire“ - mit Dada eine der einflussreichsten Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts mitbegründet.


(...) Die früheren Träger der Auszeichnung, die seit 1990 verliehen wird, sind Oskar Pastior, Cees Nooteboom, Robert Menasse, Klaus Wagenbach, Patrick Roth, Feridun Zaimoglu, Max Goldt, Andreas Maier, Thomas Hürlimann, Ann Cotten und zuletzt Bov Bjerg.

 

Den Hauptpreis des Jahres 2023 sprachen die Jury und die Stadt Pirmasens im Dezember mit Hito Steyerl einer der international bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart zu, den Förderpreis der Schriftstellerin, Dramaturgin, Musikerin und Performerin Olivia Wenzel.


Auf Anregung von Hito Steyerl hat die Stadt Pirmasens gemeinsam mit den beiden Preisträgerinnen und der Vorschlagskommission entschieden, die Verleihung des Hugo-Ball-Preises im Jahr 2023 auszusetzen zugunsten einer offenen Debatte über antisemitische Klischees in der Zeit Hugo Balls und unserer Gegenwart.

 

mehr: Hugo_Ball_Preis_23_Dossier.pdf

¿DADA? - HUGO BALL - DER BUCHSTABENKÖNIG

          Dokumentarfilm 2018, Länge 92 (84) min. 


  TRAILER zum FILM